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DaF-Seiten und ihre MacherInnen

Folge 13 - Claudia Popov, Leipzig (Deutschland)



  E-Mail:  Claudia Popov

Internet-Projekt:
InterDeutsch


Was finden Sie auf den Web-Seiten?

  • Infos zu den Online-Deutschkursen "Deutsch für den Beruf", "Deutsch im Alltag" und "Deutsch zum Auftanken"
  • "Studienbibliothek" mit Online-Übungen
  • Links zu Wörterbüchern, Glossaren, Lehrbuchverlagen und DaF-Portalen

Unsere Meinung:

Früher als viele andere im Bildungsbereich erkannte Claudia Popov die Chancen des neuen Mediums Internet für den Sprachunterricht. Konsequent begann Sie als eine der Ersten reine Online-Sprachkurse für Deutsch als Fremdsprache zu konzipieren. Bisher kaum bediente Zielgruppen von Sprachlernenden können auf diese Weise angesprochen werden. Der Erwerb und die Vertiefung von Kenntnissen der deutschen Sprache wird mit dieser Option deutlich vereinfacht.

Dass Sie Ihre Unterrichts-Materialien in der Studienbibliothek allen Interessierten zur Verfügung stellt, entspricht der Offenheit des Mediums, ist aber trotzdem nicht selbstverständlich.

Inzwischen gibt es kaum noch eine Linksammlung im Fachbeich, in der ein Hinweis auf diese umfangreiche Materialien-Sammlung fehlt. Und dies vollkommen zu Recht: Die Übungen sind medientypisch gestaltet und eigenen sich durch ihre transparente Verknüpfung hervorragend zur intensiven Vertiefung des Lehrstoffs. Für die Profis unter Ihnen: Die meisten Übungen hat Claudia Popov mit der Autorensoftware HotPotatoes geschrieben.

Claudia Popov ist der schlagende Beweis, dass der Spaß mit Menschen zu arbeiten auch auf das neue Medium übertragbar ist, das Internet weder zur Anonymisierung noch zur sozialen Isolation führt.

Es ist beeindruckend, was sie im Internet ganz alleine aufgebaut hat. In Punkto Kreativität und Professionalität braucht sich die Einzelkämpferin im Vergleich zu Sites, hinter denen Organisationen und Firmen stehen, mit ihrem WWW-Angebot nicht zu verstecken.

  Claudia Popov über sich und Ihr Internet-Projekt:

Zur Person

Ausbildung:

  • Germanistik/Slawistik-Studium an der Pädagogischen Hochschule,
  • danach Promotion im Fach Germanistische Linguistik an der Universität Leipzig

Lehrtätigkeit

  • Zunächst zwei Pflichtjahre als Lehrerin für Russisch/Deutsch,
  • danach von 1990-93 Aspirantin an der Pädagogischen Hochschule bzw. Universität Leipzig,
  • seit 1994 Arbeit als Lehrerin "Deutsch als Zweitsprache" für Ausländer- und Aussiedlerkinder, was mir wider Erwarten so viel Spaß macht, dass ich es nicht missen möchte. Die Tätigkeit als Fortbildnerin an der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung bzw. der TU Dresden ergänzen mein Aufgabengebiet.

Zum Projekt "InterDeutsch"

Als ich die Dimension des Internets erst einmal begriffen hatte, war mir klar, dass es das ideale Medium für einen authentischen modernen Fremdsprachenunterricht in ganz neuer Qualität ist.

Besonders faszinierte mich der Gedanke, dass es Unterricht bei Muttersprachlern und freier Zeit- und Ortswahl möglich machte. Ich wollte das verwirklichen, was ich als Sprachlernerin selbst gern gehabt hätte: themenorientierte, abwechslungsreiche Lektionen im Baukastensystem, das ein individuelles Eingehen auf den einzelnen Lerner ermöglicht.

1998 suchte ich im Netz nach Deutsch-Onlinekursen mit Lehreranleitung aus den deutschsprachigen Ländern und wunderte mich, dass offenbar niemand so etwas anbot. Also tat ich es - voll Neugier, wie das Resultat sein würde.

Bestandteile der Kurslektionen sind jeweils ein

  • authentischer Lese- oder Hörtext auf einer interessanten Webseite,
  • dazu Grammatik- oder Wortschatzübungen,
  • eine Hausaufgabe und ein
  • 45-Minuten-(Voice)-Chat.
Ganz wichtig dabei ist das echte Kommunizieren mit dem Lehrer, das über die Aufgabenstellungen oft weit hinausgeht. Tatsächlich fanden sich auch Bewerber; trotz der auf den ersten Blick für normale Sterbliche hohen Kursgebühren. Ein gegenseitiger Lernprozess begann.

Die Offenbarung waren für mich zwei Vorträge auf der EUROCALL 1998. Der erste war von den Machern der "HotPotatoes", der zweite von Uschi Felix, die zeigte, wie man sich legal im Internet bedienen kann, ohne das Fahrrad zum wiederholten Male erfinden zu müssen. Dergestalt erleuchtet machte ich mich an die Arbeit und kreierte Übungen und Spiele für meine Schüler in der Schule und im Netz, die ich dann zur freien Verfügung in die Studienbibliothek stellte. Die Resonanz war großartig und spornte mich zu immer neuen Taten an.

Meine Fernschüler haben mir geholfen die Kurse immer mehr zu perfektionieren. Mittlerweile - nach knapp drei Jahren - laufen sie recht gut und die viele Vorarbeit macht sich allmählich bezahlt.



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